Heute bin ich Job bedingt mit 3 Hunden unterwegs gewesen. Die anderen haben im Auto gewartet, da mit 8 Hunden gleichzeitig Spazieren machbar aber unnötig ist.
Es kam ein Reiter auf uns zu. In leichtem Trab. Er bremst ab und geht im Schritt. In dieser Zeit sammle ich die zwei frei laufenden Zwerge ein und nehme den Border-mix an der Leine kurz. Ich gehe mit den Hunde ca. 5 Meter in die Wiese und nehme die Zwerge auf den Arm. Sicher ist sicher. Den anderen nehme ich an kurzer Leine zu mir.
Als der Reiter auf meiner Höhe ist, bedankt er sich bei mir und reitet im Schritt und dann im Trab weiter. Ich warte etwas und gehe in meine Richtung mit dem Trio weiter. Die kleinen wieder frei und der grosse an der langen Leine.
Und nichts ist passiert.
In dieser Situation geht es mir nicht darum, dass ich meine Hunde unter Kontrolle hatte. Mir geht es um den Reiter und mich. Und den Respekt, den wir einander mit dieser kurzen Geste gezeigt haben.
So ein Pferd wiegt über eine halbe Tonne. Und so wenig ich mich mit Pferden auskenne, ich weiss es sind Fluchttiere. Ich habe Raubtiere an der Leine, nach wie vor; auch wenn zum Teil in klein.
Ein Fluchttier reagiert auf Reize meist sehr ungünstig, ausser es hat vom Reiter gewisse Dinge gelernt. Ich weiss auch, dass ein Sturz vom Pferd im besten Fall mit Prellungen, im beinahe Normalfall mit Knochenbrüchen und im schlimmsten Fall mit Tod enden kann. Was ein Pferd in Angst einem Hund antun kann will ich mir gar nicht vorstellen.
Was ich eigentlich mit dem Ganzen sagen will ist, dass etwas Rücksicht und Respekt keinem weh tut. Es nimmt einem nichts weg, im Gegenteil. Es verhindert Unfälle, fehl Verknüpfungen und gibt gute Laune.
Also warum nicht Rücksicht nehmen. Ja wir haben alle ein Recht uns auf dem Weg aufzuhalten. Wir haben aber auch alle ein Recht auf gegenseitigen Respekt. Wenn ich dich bitte deinen Hund an zu leinen, will ich dir nichts weg nehmen. Ich will dich nicht einschränken. Was ich damit will ist deinen Hund, meinen Hund und alles rundherum vor unkontrollierbaren Situationen zu schützen.
Wenn ich kann, dass heisst, wenn ich genügend Reaktionszeit habe, werde ich meinen Hund auf die Seite nehmen wenn etwas Schnelleres vorbei kommt. Ich benötige aber Zeit. Darum bitte ich Velofahrer, Jogger etc. Etwas zu verlangsamen, evtl. kurz anzuhalten, damit ich dir Raum geben kann, damit ich Unfälle verhindern kann, damit mein Raubtier nicht lernt was sich bewegt jage ich. Ich jogge selbst mit meinen Hunden. Auch ich begegne Menschen dabei. Es hat sich noch nie schlecht auf meine Routine ausgewirkt etwas langsamer zu werden oder kurz im Schritttempo zu kreuzen, oder auf die Seite zu gehen damit ein Pferdewagen, Musher oder sonst etwas schnelleres vorbei kommt.
Nur weil ich das Recht auf etwas habe, bedeutet nicht, dass es mir nützt dieses Recht durch zu setzten. Also warum nicht etwas runter fahren und nicht immer gleich auf Konfrontation gehen. Ich kann schon nicht mehr zählen wie viele erstaunte Danke mir zugerufen wurden, weil für mich eine Selbstverständlichkeit für andere heute anscheinend nicht mehr selbstverständlich ist.
Wenn du der schwächere Part in der Begegnung bist. Wenn du ein Auslöser für unkontrollierbares Verhalten darstellen kannst. Nimm Rücksicht auf dich selber, deinen Hund und andere.
Schütze dich in dem du andere Schützt!
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